E-Stuhl LEVO C3 - Andreas Reichl

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E-Stuhl LEVO C3

Auf dieser Seite möchte ich Euch den Weg zu meinem neuen Elektrorollstuhl beschreiben. Bis ich ihn soweit hatte, wie ihr ihn auf den folgenden Fotos sehen könnt,  ist fast ein Jahr vergangen.


Wie ihr sehen könnt, kann ich mit diesem Rollstuhl alleine aufstehen. Auch ansonsten hat sich einiges an meinem neuen Rollstuhl geändert. Ich habe 2 angetriebene Achsen und insgesamt 8 Räder. Mein Vorgänger hatte eine angetriebene Achse und 4 Räder. Auch das Konzept ist etwas anders. Vorher hatte ich einen Vorderradantrieb und jetzt einen Mittelradantrieb. Beides hat vor und Nachteile. Beim jetzigen Mittelradantrieb bin ich viel wendiger. Beim Vorderradantrieb ist das Fahren etwas komfortabler weil die Achse nicht direkt unter meinem Stuhl montiert ist. Die Achse direkt unter meinem Stuhl leitet die Stöße/Unebenheiten der Fahrbahn direkter weiter.
 
Aber erst einmal von Anfang an.
 
Mein 1. Elektrorollstuhl Permobil K2, den ich nach meinem Unfall 2003, Anfang 2004 bekommen habe. Ist schon etwas in die Jahre gekommen und als vor ein paar Jahren im Display „Motor Error“ angezeigt wurde, wurde mir schon gesagt, falls der Motor defekt ist, gibt es keinen Ersatz. Gott sei Dank ist nur das Stromkabel defekt gewesen. Kabel wieder repariert und der Rollstuhl funktionierte wieder. Im Jahre 2014 habe ich mich dann entschlossen den Weg für einen neuen Elektrorollstuhl vorzubereiten. Das Ganze ist ziemlich kompliziert und langwierig. Als 1. muss man sich natürlich für ein Modell entscheiden das einem zusagt. Ich habe dann den Elektrorollstuhl LEVO C3 mit Aufstehfunktion getestet. Natürlich wollte ich auch dass der Rollstuhl etwas schneller läuft wie mein alter. Also habe ich die 10 km/h Version probiert. Leider gibt es beim LEVO C3 keine 12 km/h Version. Beim 1. Mal mit 10 km/h, ist ein wow Effekt durch mich gegangen. Ziemlich schnell im Gegensatz zu den 6 km/h vom Permobil. Ein gewaltiger Unterschied, dem man sich eigentlich nicht so vorstellt.
Etwas später habe ich dann auch noch den Permobil C 500 mit Aufstehfunktion probiert. Das ist der Mercedes unter den Elektrorollstühlen, so wurde es mir jedenfalls gesagt. Als der Vertreter gekommen ist und den Rollstuhl aus dem Auto herausgefahren hat, habe ich mich eigentlich schon für den anderen Rollstuhl entschieden. Obwohl der Permobil viel mehr Optionen hat als der LEVO C3. Der Rollstuhl sieht sowas von klobig aus, und hat vorne bei den Fußstützen ein komisches Hirschgeweih mit Stützrädern, dass man nicht nach vorne kippt wenn man aufsteht. Das ganze kann ja sinnvoll sein, sieht aber ziemlich behindert aus. Auch das Sitzen war im LEVO viel angenehmer als im Permobil. Im LEVO ist die Rückenschale schon so geformt dass es einem Stabilität verleiht, wie ein Schalensitz im Auto. Der Vertreter war mir auch nicht so sympathisch.
Das mit den Vertretern ist sowieso so ein Problem, als ich den LEVO noch ein 2. Mal testen wollte, für einen ausgiebigen Test, wurde es mir verweigert. Was ich nicht fair finde, wenn jemand ein Auto kauft (das vielleicht viel weniger kostet als der Rollstuhl) kann man es stundenlang oder auch übers Wochenende probieren wenn man sich nicht sicher ist. Und im Auto sitzt man nicht den ganzen Tag. Ich hätte doch den Rollstuhl schon probiert und blablabla… waren die Bemerkungen des Vertreters. Man soll also in ungefähr einer halben Stunde und einer Probefahrt von ein paar 100 m herausfinden, obwohl man nur provisorisch in den Stuhl gesetzt wird, ob man mit dem Rollstuhl die nächsten 10 Jahre oder sogar noch länger verbringen möchte. Und jeden Tag von morgens bis abends darin verbringt. Das ist nicht besonders freundlich und zuvorkommend den hilfsbedürftigen gegenüber. Das Sanitätshaus, wo ich den Rollstuhl bestellen bestellt habe, hätte sogar angeboten das sie mich in den Rollstuhl setzen und alles anpassen und der Vertreter keinerlei Arbeiten hat.
Jetzt musste ich mich nur noch entscheiden, aber eigentlich habe ich mich schon entschieden als ich den Permobil gesehen habe. Noch bevor ich hineingesetzt wurde (achtet auf meinen Gesichtsausdruck) oder ihn probiert habe. Von den Dingen, die der levo c3 nicht hat, ist das Schlimmste, oder besser gesagt fehlt mir, das der Permobil 12 km/h schnell fährt und der levo C3 „nur“ 10 km/h schnell. Am Anfang habe ich mir gedacht, wow, das ist aber schnell. Aber schon nach sehr kurzer Zeit hat man sich daran gewöhnt und möchte wieder schneller fahren. Aber jetzt zu den Dingen, die ich am neuen Rollstuhl haben wollte. Ein Handy oder Tablett, eine Rückfahrkamera, eine Bluetooth Maus und einen Spannungswandler von 24 V auf 12 V. Das war auch schon die ganze Sonderausstattung die ich mir wünschte.

Das Handy oder Tablett möchte ich mittels Bluetooth Maus, die im Rollstuhl integriert ist, mit meinem Joystick bedienen können. Nur dieses zusätzliche Bluetooth Modul hat schon einen wahnsinnigen Preis von knapp 1000 €. Aber mithilfe der Maus kann ich nun endlich selber ein Handy bedienen.
Die Rückfahrkamera brauche ich, damit ich sehen kann was hinter mir passiert. Sehr hilfreich, zum Beispiel beim Einkaufen, wenn man zurückfahren möchte und sehen kann ob jemand hinter einem steht oder nicht. Das Ganze war aber nicht so leicht zu realisieren wie ich mir dachte. Eigentlich wollte ich ein Tablett an den Rollstuhl und eine Webcam hinten am Rollstuhl montieren. Leider funktionierte das gleichzeitige aufladen und verwenden einer Webcam nicht. In unseren guten Elektrogeschäften, egal in welches ich gefahren bin, konnte mir niemand helfen oder sagen wie ich das ganze anschließen könnte. Ich habe dann allerlei USB hubs und Y Verteiler probiert. Aber ohne Erfolg. Dann habe ich ein Handy montiert und als Rückfahrkamera benutzte ich eine Actioncam. Erst eine günstigere Variante, knapp unter 100 €. Der Erfolg war nicht besonders berauschend. Die Verbindung ist ständig abgebrochen und das Bild ließ auch zu wünschen übrig. Dann habe ich mir eine Rollei Actioncam besorgt, die über 200 € kostete. Die Verbindung war etwas besser aber das Video war um ungefähr 1 Sekunde zeitverzögert. Das hat mir auch nichts geholfen. Jetzt war ich genauso weit wie am Anfang. Mittlerweile war ich schon davon abgekommen das Handy als Monitor zu benutzen. Sobald die Kamera eingeschaltet ist, konnte ich keine anderen Sachen mehr mit dem Handy machen. Also, obwohl es nicht so schön aussieht, habe ich mich dazu entschlossen, mir ein Rückfahrkamera System fürs Auto zu besorgen und den Monitor zwischen meinem Handy und der Rollstuhlsteuerung zu montieren. Dabei ist mir aufgefallen das es kaum noch Rückfahrkameras mit einem kleinen Monitor gibt. Die meisten haben schon ein 7 Zoll Display. Das viel zu groß ist für meine Zwecke. Wer suchet der findet, und ich habe das ideale für mich gefunden. Die 1. Baustelle ist beendet, hat aber auch ungefähr 4-6 Monate gedauert.

Auf der linken Seite könnt Ihr ganz schön sehen, wie sich der Technikturm an meinem Rollstuhl entwickelt hat.
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