Nach dem Unfall - Andreas Reichl

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Nach dem Unfall

Nach dem Unfall haben sie mich nach Braunau gebracht und mich anschließend sofort nach Salzburg geflogen wo sie mich noch am selben Abend operiert haben. Ich wurde sogar vier Tage ins künstliche Koma gelegt. An das erste erwachen kann ich mich nicht mehr genau erinnern. Aber wahrscheinlich dachte ich es ist nur ein schlechter Traum (Albtraum). Es ist schon komisch wenn man sich von einer Sekunde auf die andere nicht mehr bewegen kann. Am Anfang realisiert man das Ganze noch nicht richtig und hofft auf Besserung. Aber schon noch kurze Zeit weiß man was es geschlagen hat. Das ganze Leben hat sich auf einen Schlag gravierend geändert, alle Träume, Sehnsüchte und Pläne was man irgendwann noch tun wollte, alles ist vorbei!

Zwei Wochen nach dem Unfall haben sie mich mit dem Hubschrauber nach Murnau verlegt. Das war natürlich auch nicht ganz einfach. Die Krankenkasse weigerte sich die Kosten für den Flug zu übernehmen weil sie ja schon einen Flug von Braunau nach Salzburg übernommen haben. Als Erklärung gaben Sie uns die Antwort, dass pro Unfall nur ein Flug bezahlt wird. Zum Glück war ich beim ADAC, die ohne Probleme die Kosten für den Transport übernommen haben!


Das bin ich circa fünf Wochen nach dem Unfall. Die ersten zwei Wochen wurde ich sogar noch künstlich ernährt weil ich nichts essen konnte. Beim Unfall habe ich mir auch eine Rippe gebrochen die meine Lunge verletzt hat und es zur Lungen Einblutung gekommen ist. Bis sich meine Lunge und mein ganzer Körper soweit erholt hatten dass ich wieder selber Atmen konnte sind lange sieben Wochen vergangen. Das schlimmste war nicht einmal das man künstlich beatmet wurde sondern dass man wenn man beatmet wird nicht sprechen kann. Durch die Beatmung kommt keine Luft an die Stimmbänder und man kann nicht sprechen. Man muss sehr langsam und deutlich die Lippen bewegen damit die Leute einem von den Lippen ablesen können.

Meinen Kopf kann ich Gott sei dank wieder sehr gut bewegen. Das war gleich nach dem Unfall noch nicht klar. Die ersten zwei bis drei Wochen konnte ich meinen Kopf überhaupt nicht bewegen. So wie man mich ins Bett gelegt hat so bin ich liegen geblieben, das ist zwar jetzt immer noch so aber jetzt kann ich meinen Kopf drehen wenn mir mein Ohr vom langen liegen weh tut. Jetzt kann ich meinen Kopf so gut bewegen dass ich einen Elektrorollstuhl und die Headmaus für den Computer bedienen kann. Ohne diese Beweglichkeit wäre es mir nicht möglich glücklich zu sein. Ich liebe es den halben Tag oder sogar noch länger vor dem PC zu verbringen und damit zu arbeiten. So bin ich auf die Idee gekommen diese Page zu erstellen damit andere in meiner Situation wieder etwas Hoffnung schöpfen und sehen können wie das Leben nach einem Unfall funktionieren kann

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